Die Rolle der Nebennieren bei Heuschnupfen & Allergien
- Kristina Kraemer
- 14. März
- 3 Min. Lesezeit

Fehlgeleitetes Immunsystem: Heuschnupfen, Allergien und die Rolle der Nebennieren
Jedes Frühjahr beginnt für Millionen von Menschen eine herausfordernde Zeit: tränende Augen, laufende Nase und ständiges Niesen – typische Symptome des Heuschnupfens. Diese allergische Reaktion ist das Resultat eines fehlgeleiteten Immunsystems, das harmlose Pollen als Bedrohung einstuft und übermäßig darauf reagiert. Doch was steckt hinter dieser Überreaktion, und wie kann man das Immunsystem wieder ins Gleichgewicht bringen?
Allergien und Nebennierenschwäche: Eine tiefere Ursache
Unser Immunsystem hat die Aufgabe, den Körper vor schädlichen Eindringlingen wie Viren und Bakterien zu schützen. Bei Allergien jedoch kommt es zu einer Fehlsteuerung: Der Körper identifiziert harmlose Substanzen – wie Blütenpollen – als gefährlich und fährt eine übertriebene Abwehrreaktion hoch. Dies führt zur Freisetzung von Histamin, das für die typischen allergischen Symptome verantwortlich ist.
Eine häufig übersehene Ursache für diese Fehlregulation ist die Nebennierenschwäche. Die Nebennieren spielen eine zentrale Rolle in der Regulation des Immunsystems und der Stressreaktionen. Chronischer Stress, unausgeglichene Blutzuckerwerte und hormonelle Dysbalancen können die Nebennieren überlasten, wodurch sie nicht mehr ausreichend Cortisol produzieren – ein Hormon, das Entzündungen reguliert und das Immunsystem stabilisiert. Dies kann zu verstärkten allergischen Reaktionen führen.
Weitere Ursachen für eine Fehlregulation des Immunsystems
Neben der Nebennierenschwäche gibt es weitere Faktoren, die zu einer Überreaktion des Immunsystems beitragen können. Dazu gehören:
HPU/KPU (Hämopyrrollaktamurie/Kryptopyrrolurie): Eine Stoffwechselstörung, die zu einem erhöhten Verlust von Vitamin B6 und Zink führt und das Immunsystem schwächen kann.
Regulierungsstörungen im Kupfer/Zink-Haushalt: Ein Ungleichgewicht zwischen Kupfer und Zink kann die Immunabwehr stören und allergische Reaktionen begünstigen.
Isolierter, chronischer Zinkmangel: Zink ist essenziell für eine ausgeglichene Immunantwort. Ein Mangel kann zu überschießenden Entzündungsreaktionen führen.
Hohes freies Kupfer: Zu hohe freie Kupferwerte im Körper können entzündungsfördernd und oxidativ wirken und das Immunsystem aus dem Gleichgewicht bringen.
Vitamin-B6-Mangel: Dieses Vitamin ist für den Stoffwechsel und die Funktion der Neurotransmitter unerlässlich. Ein Mangel kann Stress verstärken und die Immunregulation beeinträchtigen.
Ganzheitlicher Ansatz zur Regulierung des Immunsystems
Die tatsächliche Regulation eines fehlgeleiteten Immunsystems kann nur durch die Behebung grundlegender Ursachen erfolgen. Dabei sollten folgende Faktoren berücksichtigt werden:
Hormonelle Störungen: Ein aus dem Gleichgewicht geratenes Hormonsystem, insbesondere eine gestörte Nebennierenfunktion, beeinflusst die Immunabwehr direkt.
Nährstoffdefizite: Ein Mangel an essenziellen Vitaminen und Mineralstoffen, vor allem an Vitamin A, B6, C und Zink, kann zu einer übersteigerten Immunreaktion beitragen.
Störungen im Stoffwechsel: Eine unzureichende Regulation des Blutzuckerspiegels oder eine unausgeglichene Darmflora kann das Immunsystem zusätzlich belasten.
Einfluss von Medikamenten: Hormonpräparate wie die Pille oder Cortison können die körpereigenen Regelsysteme verstellen und das Immunsystem nachhaltig beeinflussen. Eine gezielte homöopathische Ausleitung solcher Arzneikrankheiten kann hier unterstützen.
Epigenetische Störungen und das Nervensystem: In manchen Fällen kann eine tiefere Dysregulation auf epigenetische Einflüsse oder ein unreifes Nervensystem zurückzuführen sein. Auch die Psyche spielt eine entscheidende Rolle, da chronischer Stress das Immunsystem zusätzlich schwächen kann.
Astragalus als mögliche Unterstützung
Eine Möglichkeit, das Immunsystem zu unterstützen, bietet die Heilpflanze Astragalus (Tragantwurzel). Diese in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) geschätzte Pflanze ist bekannt für ihre immunmodulierenden Eigenschaften und kann helfen, zwischen echten Bedrohungen und harmlosen Substanzen zu unterscheiden. Zudem unterstützt Astragalus die Nebennierenfunktion, was besonders für Menschen mit chronischem Stress hilfreich sein kann.
Besonders effektiv wirkt Astragalus in Kombination mit Vitamin C und Zink, da diese beiden Substanzen die Mastzellen stabilisieren und somit die Freisetzung von Histamin reduzieren können. Dies kann allergische Reaktionen abschwächen und das Immunsystem gezielt unterstützen.
Fazit: Das Immunsystem ganzheitlich regulieren
Heuschnupfen und andere allergische Reaktionen sind oft ein Zeichen für eine tiefere Dysbalance im Körper. Eine nachhaltige Besserung kann nur durch eine umfassende Regulation des Hormonsystems, des Stoffwechsels und weiterer Regelsysteme erfolgen. In vielen Fällen erholt sich das Immunsystem nach der Unterstützung dieser Systeme von selbst. Sollte dies nicht der Fall sein, müssen weitere Hierarchien des Körpers, wie das Nervensystem, die Psyche oder epigenetische Faktoren, in Betracht gezogen werden.
Astragalus kann dabei eine wertvolle Unterstützung sein, doch eine langfristige Heilung erfordert eine ganzheitliche Betrachtung der zugrunde liegenden Ursachen. Wer unter Heuschnupfen leidet, sollte nicht nur die Symptome behandeln, sondern die Ursachen angehen – und dabei die Kraft der Natur gezielt nutzen.
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