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Schlafstörungen bei hormonellen Dysbalancen

Aktualisiert: 29. Nov. 2023


Schlafstörungen bei hormonellen Dysbalancen

Hormonelle Dysbalancen entstehen dann, wenn der Körper bereits unter chronischem Energiemangel auf Zellebene (Mitochondrienpathie) leidet. Dieser Zustand führt unweigerlich zu vorhersehbaren Verschiebungen im Stoffwechsel, die sich früher oder später als Hormonstörungen manifestieren und eine Vielzahl an Symptomen verursachen sowie degenerative Erkrankungen begünstigen. Manche von ihnen sind vorübergehend, andere wiederum bleiben permanent bestehen.


Einige der häufigen Begleitsymptome bei hormonellen Dysbalancen sind Einschlafstörungen und Durchschlafstörungen.


Diese sind besonders bei ME/CFS, Long Covid, Post-Vac, Schilddrüsenfunktionsstörungen, Östrogendominanz, Wechseljahrsbeschwerden, Nebennierendominanz bzw. Schwäche und bei epigenetischen Störungen (Methylierungsstörungen, HPU/KPU etc.) zu beobachten.


Mittlerweile leidet beinahe jeder zweite Mensch ständig oder gelegentlich unter Schlafstörungen. Chronische Müdigkeit, Unkonzentriertheit und Reizbarkeit unter den Betroffenen sind die Folge.


Ursachen von Schlafstörungen bei hormonellen Dysbalancen bzw. biochemischen Ungleichgewichten


  • erworbene Störungen des Mitochondrienstoffwechsels


  • Schilddrüsenfunktionsstörungen wie Schilddrüsenunterfunktion, Hashimoto, Morbus Basedow etc.


  • Einschlafstörungen werden häufig durch hohe Cortisolwerte am Abend verursacht (Nebennierenschwäche), welche einen natürlichen Melatoninanstieg am Abend verhindern.


  • Durchschlafstörungen werden von Adrenalinausschüttung ausgelöst, die wiederum durch Unterzuckerung entstehen.


  • Innere Unruhe und Herzklopfen werden verursacht von nächtlicher Adrenalinausschüttung, welche durch Unterzuckerung oder Nebennierenschwäche ausgelöst werden. Das übrige System wird in Alarmbereitschaft versetzt und verhindert das Durchschlafen bzw. Wiedereinschlafen.


  • Biochemische Ungleichgewichte zwischen Kalzium/Magnesium und Kupfer/Zink sowie chronischer B6-Mangel


  • emotional belastende Lebensereignisse / Traumata (z.B. Trennung, Verlust, schwere Erkrankung)


  • Schichtarbeit und Melatoninmangel. Studien zeigen, dass Schichtarbeit gravierende Auswirkungen auf den Tag-Nachtrhythmus und somit auch auf den Melatoninspiegel hat, da nachts die höchste Melatoninausschüttung erfolgt.


  • Sorgen und chronischer Stress führt zur Erschöpfung bzw. Dominanz der Nebennieren, sodass sich die natürliche Kortisolkurve umkehrt, sprich abends erhöhte Cortisolspiegel vorliegen.


  • Verdrängte emotionale Themen melden sich oft über das Unterbewusstsein zwischen unseren Schlaf- und Wachzuständen und hindern uns somit am Ein- und Durchschlafen.



Maßnahmen für einen gesunden Schlaf


  • Entlastung der Nebennieren mittels nebennierenfreundlicher Ernährung durch das richtige Verhältnis von Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate sowie das Weglassen von Dingen wie z.B. Gluten, Milchprodukte, Zucker, Sojaprodukte usw.


  • Beseitigung von Nährstoffmängeln (z.B. B6-Mangel), Ausbalancierung des Kalzium/Magnesium u. des Zink/Kupfer Haushaltes, wobei Kalzium nur beim schnellen Stoffwechsel und einem nachgewiesenen Kalziummangel supplementiert werden sollte.


  • Keine aufregenden Tätigkeiten nach 21 Uhr wie z. B. Ausdauersport, Schauen von Action/Horrorfilmen, da diese zur Ausschüttung von Stresshormonen wie Cortisol und Adrenalin führen.


  • Anpassung der Lichtverhältnisse. Wenn Blaulicht zu ungünstigen Zeiten in unser Auge gelangt, beeinflusst dies unsere innere Uhr, also unseren zirkadianen Rhythmus und bringt diesen durcheinander. Bei abendlicher Arbeit am Bildschirm (Fernseher, Handy, PC), sollten Blaufilter benutzt werden.


  • Entspannungstechniken, Atemübungen und Meditation


  • Integration von frühkindlichen Reflexen, da diese bei Jugendlichen und Erwachsenen eine außerordentliche Belastung der Nebennieren darstellen. Diese müssen bei fehlerhaft ausgeführten Reflexen stets einspringen und biochemisch mittels Ausschüttung von Stresshormonen (Adrenalin und Kortisol) diese kompensieren. Das lässt auf Dauer ebenfalls die Nebennieren erschöpfen und zu einer hormonellen Verschiebung führen.


  • Sanfte körperliche Betätigung ist sehr wichtig für den Schlaf. Nach einem ausgedehnten Spaziergang oder fordernder körperlicher Arbeit schläft man meist besonders tief. Bewegung führt zu einer Steigerung des NON-REM Schlafes und erhöht den Schlafdruck.


  • Eine geringere Körpertemperatur fördert den Schlaf. Da wir überwiegend einheitliche Temperaturen in unserer Wohnung und besonders im Winter bevorzugen, heizen viele Menschen auch das Schlafzimmer gerne auf. Um jedoch den Schlaf zu fördern, sollte im Schlafzimmer eine deutlich kühlere Temperatur als in anderen Zimmern vorherrschen. Bei Erwachsenen liegt die ideale Schlafzimmertemperatur bei 15 °C bis 18 °C. Die Körpertemperatur kann zusätzlich reguliert werden, indem man vor dem Schlafengehen warm duscht oder badet. Dies fördert das Einschlafen.


  • Sonnenlicht & frische Luft: Sonnenstrahlen haben Einfluss auf die Melatonin-Produktion und verbessern diese. Wenn man dem Tageslicht und der Sonne ausgesetzt ist, setzt die Bildung von Melatonin abends schon früher ein und der Schlaf ist länger und tiefer. Gerade für Menschen, die viel im Büro arbeiten ist es wichtig, regelmäßig Spaziergänge in der Sonne zu machen. Zusätzlich nehmen wir dabei frische Luft auf, die die Sauerstoffversorgung im Körper verbessert.


  • Richtige Schlafstellung: Während des Schlafes drehen und wenden wir uns die ganze Zeit. Wir können uns jedoch, wenn wir einschlafen oder während des Schlafes aufwachen, wieder in die richtige Ausgangsposition begeben, um diese so mehr und mehr zu verankern. Am gesündesten ist der Schlaf auf dem Rücken, da sich unser Gewicht gut verteilt, wir ausgestreckt liegen und gut und frei atmen können. Auf dem Bauch hingegen belasten wir unsere Lunge und das Herz, wodurch das Atmen erschwert wird. Die Seitenlage ist auch völlig ok, jedoch ist es besser auf der linken Seite zu schlafen, als auf der rechten Seite. Das hat folgende Gründe: Nach einer Studie des Arztes John Doulliard kann unsere Bauchspeicheldrüse besser arbeiten, da der Magen nicht auf sie drückt. Unser Herz- und Blutkreislauf funktioniert besser, da die Aorta vom Herz nach links abzweigt. Wenn wir auf der rechten Seite liegen, muss das Herz bergauf pumpen. Auch unser Lymphsystem und die Milz werden so unterstützt.


  • Verzicht von Stimulanzien wie Koffein oder Nikotin, aber auch Alkohol. Das heißt nicht, dass man niemals mehr Kaffee trinken kann, aber man sollte auf keinen Fall am Nachmittag zu Kaffee greifen, denn die Halbwertszeit von Koffein beträgt 8 Stunden. Auch Nikotin und Alkohol können unseren Schlaf erheblich stören. Alkohol dockt an die gleichen Rezeptoren an wie Betäubungsmittel oder Schlafmittel und legt damit den Kortex lahm. Die Qualität der Tiefschlafphase nimmt ab. Wir wachen in der zweiten Hälfte der Nacht öfter auf.


  • Unsere Ess- und Trinkgewohnheiten haben viel mit der Qualität unseres Schlafes zu tun. Eine Ernährung, die viel Zucker Kohlenhydrate beinhaltet, jedoch wenig Ballaststoffe und Eiweiß, führt zu einem kürzeren tiefen NON-REM Schlaf. Zusätzlich wachen wir nachts häufiger auf und unser Schlaf ist gestört. Ein kleiner abendlicher Snack (Betthupferl) vor dem Schlafengehen kann Unterzuckerung verhindern und besseres Durchschlafen ermöglichen. Daher sollte man nie hungrig ins Bett gehen, denn nächtliche Unterzuckerungen sind ein Grund dafür, dass die Nebennieren aktiv werden und mittels Ausschüttung von Stresshormonen (Adrenalin und Kortisol) den Blutzucker anheben und eine Aufwachphase um ca. 3-4 Uhr morgens bewirken.


  • Auch die Einnahme bestimmter Medikamente sollte nicht vor dem Schlafengehen geschehen. Besonders Medikamente, die bei Herz-Kreislaufleiden, Bluthochdruck oder Asthma eingenommen werden, können den Schlaf stören. Hier sollte mit dem Arzt geklärt werden, ob auch eine Einnahme zu einer anderen Tageszeit möglich ist.


  • Eine an das Gewicht und die Bedürfnisse angepasste Matratze ist essenziell für einen guten, erholsamen Schlaf, doch auch das Material ist wichtig. Besser organische Baumwolle, Wolle, Naturkautschuk, statt einer Matratze aus Polyurethan-Schaum und Chemikalien. Das Gleiche gilt für die Decke und Laken, auch hier machen Materialien Sinn, die eine bessere Thermoregulation fördern wie z.B. Bio-Baumwolle oder Seide. Grundsätzlich schlafen wir am gesündesten ohne Kissen. Sollten wir eins nutzen, dann möglichst ein flaches oder medizinischen Kissen.


  • Wenn wir schlecht einschlafen, können binaurale Beats, z.B. im Deltabereich, den wir im NON-REM Schlaf aufweisen, unterstützend wirken. So können wir unsere Gehirnwellen stimulieren und so das Einschlafen fördern. Das muss ausprobiert werden, manche Menschen tun sich schwer, mit Tönen einzuschlafen, andere unterstützen sie.


 

Vereinbaren Sie bei Interesse an meiner Therapie gerne ein kostenfreies und unverbindliches telefonisches Kennenlerngespräch über die Patientenanfrage.


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