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Osteoporose

Aktualisiert: 25. Apr.


Wie ein langsamer Stoffwechsel, Östrogendominanz und eine Schilddrüsenunterfunktion  Osteoporose negativ beeinflussen kann

Wie ein langsamer Stoffwechsel, Östrogendominanz und eine Schilddrüsenunterfunktion Osteoporose begünstigen kann


Osteoporose, auch bekannt als Knochenschwund, ist eine Erkrankung, bei der die Knochen an Dichte verlieren und anfälliger für Brüche werden. Diese ist vor allem bei Frauen weit verbreitet und tritt häufig nach den Wechseljahren auf.


Die Ursachen von Osteoporose


Als ein wesentlicher Faktor wurde bislang vor allem ein Östrogenmangel als Hauptursache diskutiert. Wenn der Körper die Produktion des weiblichen Hormons Östrogen einstellt, steige das Risiko für Osteoporose, so die gängige Sichtweise.

Inzwischen gibt es aber neue wissenschaftliche Erkenntnisse, welche nahelegen, dass die Knochen abbauenden Zellen (Osteoklasten) nicht alleine auf ein Östrogenmangel zurückzuführen sind.


Während Östrogene den Knochenabbau durch die Osteoklasten zwar verlangsamen können, zeigen sie jedoch keine förderlichen Effekte auf die Knochen aufbauenden Zellen, die Osteoblasten. Diese werden unter anderem von Progesteron beeinflusst.


Unsere Knochen befinden sich in einem ständigen Auf- und Abbauprozess, sodass sich das menschliche Skelett etwa alle sieben bis zehn Jahre komplett erneuert. Die Regulation dieses Prozesses erfolgt über Osteoblasten (knochenaufbauende Zellen) und Osteoklasten (knochenabbauende Zellen). Die Erhaltung normaler, dichter Knochen gelingt, solange die Osteoblasten mehr Knochen aufbauen als die Osteoklasten abbauen.


Dieser Prozess wird gerade bei Frauen unter anderem durch das ausbalancierte Wechselspiel von Östrogen und Progesteron zyklusabhängig gesteuert.


Auch aus meiner Ansicht und der Lehre des Nutritional Balancing nach ist Osteoporose in der Regel nicht nur auf einen Mangel an Östrogenen zurückzuführen. Im Gegenteil, ein Ungleichgewicht mit zu vielen Östrogenen (Östrogendominanz) und zu wenig Progesteron (Progesternmangel), ein langsamer Stoffwechsel, stille oder chronische Entzündungen, eine Nebennierenschwäche oder eine Schilddrüsenunterfunktion können die Entstehung von Osteoporose begünstigen.

Daher kann Östrogendominanz einen Faktor darstellen, welcher den Weg zur Entwicklung von Osteoporose ebnet.


Bedeutsam sind meiner Ansicht nach vor allem Mitochondrienstörungen, die für die Entkalkung der Knochen sorgen. Siehe dazu auch meinen Post zu Kalzium.

Verkalkungen im Gewebe (sichtbar in der Haarmineralanalyse unter hohem Kalziumwert) korrelieren oft mit Entkalkungen von Knochen, Zähnen (was als Karies bekannt ist), Haaren, Nägeln und anderen Bereichen des Körpers.


Die Fähigkeit des Körpers, Kohlenhydrate zu metabolisieren (verstoffwechseln), beeinflusst laut dem Konzept des Nutritional Balancing ebenfalls die Art, wie Kalzium in unserem Körper eingelagert wird.

Bei einer beeinträchtigten Kohlenhydratverwertung neigen die Knochen zur Entkalkung (da Mitochondrienpathien begünstigt werden), während gleichzeitig das Gewebe verkalkt.


Chronischer Mangel an regulierenden Hormonen (Schilddrüsenhormone, Progesteron, Testosteron) sorgt dafür, dass das Parathormon dominiert, die Tätigkeit der Osteoklasten aktiviert und Kalzium aus den Knochen und Zähnen (durch erhöhte Parathormonwerte, niedrige Schilddrüsenhormone, Progesteron) mobilisiert.


Mein Fazit:


Neben speziellen Osteoporose-Medikamenten beinhaltet die typische Behandlung bei Osteoporose die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten plus K2 sowie 1000 mg Kalzium pro Tag. Verschiedene Studien, die von 1978 bis 2012 durchgeführt wurden, legen allerdings nahe, dass Knochenbrüche nicht durch einen Mangel an Kalzium verursacht werden und eine erhöhte Kalziumzufuhr über Ernährung oder Nahrungsergänzungsmittel nicht dazu beiträgt, Frakturen zu verhindern.


Meiner Auffassung und Erfahrung nach sind Kalzium und Vitamin D bei einem langsamen Stoffwechsel in der Regel nicht immer empfehlenswert, selbst bei Osteoporose. In den meisten Fällen handelt es sich nicht um einen Mangel an diesen Nährstoffen, sondern vielmehr um eine Störung in ihrer Verwertung. Lediglich bei einem schnellen Stoffwechsel, der etwa zehn Prozent meiner Patienten betrifft und durch überaktive Nebennieren und eine gute Schilddrüsenfunktion gekennzeichnet ist, kann Kalziumeinnahme und Vitamin D sinnvoll sein.


Weiterhin spielt regelmäßige körperliche Aktivität eine entscheidende Rolle für die Knochendichte und sollte daher nicht vernachlässigt werden.


Eine Östrogendominanz kann durch eine ganzheitliche Regulation des Stoffwechsels behandelt werden. Es ist dabei wichtig zu verstehen, dass ein Östrogenmangel, der durch medizinische Tests (im Blut oder Speichel) bestätigt wurde, nicht zwangsläufig vorliegen muss, da einige Forscher davon ausgehen, dass Östrogen ein gewebsgängiges Hormon ist und unter bestimmten Umständen, z. B. bei chronischen Entzündungen, im Gewebe eingelagert wird und nicht im Blut nachweisbar ist.


Beim langsamen Stoffwechsel ist die Fähigkeit des Körpers, Zucker auf zellulärer Ebene zu verarbeiten, gestört. Diese entscheidet jedoch maßgeblich darüber, ob Kalzium in den Knochen verbleibt oder ins Gewebe ausgelagert wird.


Daher ist ohne eine ganzheitliche und ursachenbasierte Betrachtungsweise durch eine Regulation des Stoffwechsels und des Hormonhaushaltes eine Osteoporose-Therapie bzw. Prävention nicht zielführend. Diese basiert u. a. auf einer nebennieren- und darmfreundlichen Ernährung mit genügend Eiweiß, Fett und nicht zu wenig oder zu viel an Kohlenhydraten sowie einer auf die individuelle Hormon- und Stoffwechsellage zugeschnittenen Mikronährstoffeinnahme (z.B. Vitamin A, Vitamin D, Vitamin C, Vitamin E, Vitamin K2, B6, B1, Magnesium etc.). Auch eine Behandlung des Nervensystems kann die Stoffwechsellage und hormonelles Ungleichgewicht verbessern, was sich positiv auf die Osteoporoseprophylaxe auswirken kann.

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