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Schilddrüsenerkrankungen Teil I: Hypothyreose und Hashimoto-Thyreoiditis

Aktualisiert: 14. März

Blogbeitrag über Hashimoto-Thyreoiditis und Hypothyreose. Ursachen, Symptome und Behandlung

Die schmetterlingsförmige Schilddrüse ist ein kleines, aber zentrales Organ des menschlichen Stoffwechsels. Sie produziert die Hormone T3 (Triiodthyronin) und T4 (Thyroxin), die nahezu alle körperlichen Prozesse beeinflussen. Störungen der Schilddrüse können daher weitreichende Folgen haben. In diesem Beitrag schauen wir uns insbesondere die Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) und die Hashimoto-Thyreoiditis an.



Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)



Ursachen einer Hypothyreose


Eine Hypothyreose entsteht entweder durch eine zu geringe Produktion der Hormone T4 und T3 oder durch eine gestörte Umwandlung von T4 in das aktive T3 im Gewebe. Ein Überschuss an T4 kann paradoxerweise den Stoffwechsel drosseln.



Symptome einer Hypothyreose


Die Auswirkungen einer Schilddrüsenunterfunktion sind vielfältig und können den gesamten Körper betreffen:


  • Verlangsamte Körperprozesse: Erniedrigte Körpertemperatur, verlangsamter Puls, träger Stoffwechsel (z. B. verminderter Abbau von Östrogenen in der Leber, Verstopfung, verminderte Schweißfunktion, verlangsamte Reflexe)


  • Energie- und Denkprozesse: Erhöhte Müdigkeit, langsames Denken, verminderte kognitive Leistungsfähigkeit


  • Psyche und Hormonsystem: Dämpfung der Psyche, Libidoverlust, Unempfindlichkeit gegenüber anderen Hormonen


  • Körperliche Veränderungen: Haarausfall, Verdickung der Haut, Verhornung, übermäßige Ohrenschmalzbildung


  • Gewichtszunahme: Meist Fettleibigkeit durch erhöhte Kortisolspiegel; eine schlanke Statur schließt eine Unterfunktion jedoch nicht aus (durch Adrenalinüberschuss)


  • Mögliche Komplikationen: Struma (Kropfbildung durch Jodmangel), pH-Wert-Verschiebungen im Körper, Entwicklungsverzögerungen beim Fötus bei einer unbehandelten Hypothyreose der Mutter



Gut zu wissen


Die Schilddrüsengröße ist nicht allein ausschlaggebend für die Diagnose einer Unterfunktion. Sie kann sich im Laufe des Lebens verändern. Auch Menschen mit teiloperierter Schilddrüse können unter bestimmten Bedingungen mit wenig oder gar keinen Hormonersatzstoffen auskommen.



Häufige Begleiterscheinungen bei Schilddrüsenunterfunktion


  • Kortisol- oder Adrenalinüberschuss

  • Östrogendominanz

  • Insulinresistenz

  • Parathormondominanz

  • Überaktivität der Hypophysenhormone



Hashimoto-Thyreoiditis – Die Autoimmunerkrankung der Schilddrüse


Ursachen der Hashimoto-Thyreoiditis


Hashimoto ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem die Schilddrüse angreift. Dies geschieht durch Antikörper gegen Thyreoperoxidase (TPO-AK) oder Thyreoglobulin (Tg-AK), was zu einer fortschreitenden Zerstörung des Schilddrüsen-Gewebes führt und letztlich eine Schilddrüsenunterfunktion verursacht.



Symptome der Hashimoto-Thyreoiditis


  • Frühphase: Möglicherweise vorübergehende Schilddrüsenüberfunktion (durch Hormonfreisetzung aus zerstörten Zellen)

  • Spätere Phase: Symptome der Hypothyreose wie oben beschrieben

  • Weitere Beschwerden: Myxödem, Orbitopathie, knotige Veränderungen der Schilddrüse, Verkleinerung oder Vergrößerung der Schilddrüse (bei Verkleinerung spricht man von Ord-Thyreoiditis)



Ist Hashimoto unheilbar?


Viele Patienten hören, dass sie für immer mit der Krankheit leben müssen. Doch das ist nicht zwangsläufig der Fall. Die Anwesenheit von Antikörpern ist nicht immer eine lebenslange Diagnose.

Antikörper können verschwinden, wenn folgende Faktoren optimiert werden:


  • Mikro- und Makronährstoffversorgung: Eine ausreichende Versorgung durch Mikro- und Makronährstoffe kann das Immunsystem ausbalancieren und beruhigen.


  • Schwermetallausleitung: Schwermetalle können Immunreaktionen triggern.


  • Hormonelle Balance: Progesteron kann unter bestimmten Umständen Antikörper innerhalb von 8–12 Wochen reduzieren. Allerdings kann es bei einem unausgeglichenen Stoffwechsel kontraindiziert sein, da es als Vorstufe für Östrogen dienen kann.


  • Psychische Faktoren: Autoimmunität steht oft in Verbindung mit chronischem Stress und unbewussten Selbstsabotage-Mustern.



Einfluss der Antibabypille auf Hashimoto


Die Einnahme der Pille fördert oft eine Östrogendominanz, die als einer der häufigsten Auslöser von Hashimoto gilt. Frauen, die hormonelle Verhütungsmittel nutzen, sollten diesen Zusammenhang im Blick behalten.



Fazit


Schilddrüsenerkrankungen wie Hypothyreose und Hashimoto-Thyreoiditis sind komplex und betreffen weit mehr als nur den Hormonhaushalt. Die ganzheitliche Betrachtung von Ernährung, Stressmanagement und Nährstoffversorgung kann helfen, Symptome zu lindern oder sogar zu beseitigen. Wer nur auf Hormonwerte schaut und nicht die ursächlichen Störungen im Körper angeht, wird möglicherweise langfristig nicht die gewünschte Besserung erzielen.




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