Warum habe ich Symptome, obwohl meine Blutwerte unauffällig sind?
Das Blut übernimmt wichtige Funktionen im Körper, aus einem Blutbild können Arzt oder Therapeut Rückschlüsse auf den Gesundheitszustand des gesamten Körpers des Patienten ziehen.
Als Diagnosewerkzeug sind Blutuntersuchungen in der Medizin daher nicht mehr wegzudenken, aufgrund ihres begrenzten diagnostischen Spektrums sind sie aber gerade zur Feststellung chronischer hormoneller Störungen oftmals ungeeignet.
Zu den Aufgaben und Funktionen des Blutes gehören der Transport von Sauerstoff, Hormonen und Nährstoffen sowie der Abtransport von Kohlendioxid und Stoffwechselendprodukten. Zudem ist das Blut für die Blutgerinnung, die Immunabwehr, die Wärmeregulation sowie für die Regulation von Körperwerten und des Säure-Basen-Haushalts des Körpers wichtig.
Der Körper hat die Aufgabe, das Blut stets als Schutzmaßnahme für die oben genannten Funktionen im Gleichgewicht zu halten. Mängel und Überschüsse werden dort daher erst sichtbar, wenn sie in Geweben wie Knochen, Zähnen und Haaren bereits lange zu erkennen sind.
Zudem weisen die festen Bestandteile des Blutes eine andere Zusammensetzung als die der restlichen Zellen oder des Gewebes auf. Diese kann sich auch kurzfristig verändern und unterliegt teilweise Tagesschwankungen.
Da das Gewebe eine Art „Depotfunktion“ besitzt, kann es viel langsamer als Blut auf Veränderungen reagieren. Zudem wird das Blut durch Nährstoffreserven im Gewebe (Mineralien, Spurenelemente, Eiweiße und Fette) versorgt.
Hat eine Frau z. B. viele Mikroentzündungen im Körper, so findet man das Östrogen eher im Gewebe gebunden als im Blut vor. Da der Körper stets bemüht ist, das Blut so lange wie möglich konstant zu halten, werden auch Toxine und andere Stoffwechselendprodukte beim Energiemangel oder im Stress im Gewebe abgelagert und nicht von den Ausscheidungsorganen ausgeleitet.
Depotfunktion des Gewebes
In der Praxis zeigt sich oftmals, dass die Depotfunktion des Gewebes mitunter dafür verantwortlich ist, warum bei manchen Patienten die Regulation des Stoffwechsels unter Umständen mehrere Jahre dauern kann. Denn unser Körper füllt die Depots erst dann auf, wenn das Blut mit genügend Nährstoffe versorgt wurde. Wenn die eingenommenen Nährstoffe aber gerade mal den Tagesbedarf abdecken, können sich die Depots nicht auffüllen. Der Körper versorgt nach dem Blut zuerst das Bindegewebe und Organe und zuletzt die Haare und Haut.
Wie schnell der Regenerationsprozess im Gewebe voranschreitet, hängt in der Regel von mehreren Faktoren wie Lebenswandel, schlechte Ernährung, Stress, Traumata etc. ab. Die beschriebene Depotwirkung macht deutlich, warum manche Nährstoffdefizite, wenn man sie im Blut misst, plötzlich auftreten. Aus diesem Grund kann eine schon länger bestehende Unterversorgung des Gewebes erst mehrere Wochen bis Jahre später zu gesundheitlichen Problemen führen.
Das Blut ist hinsichtlich akuter und Notfallsituationen ein wichtiger Parameter, um zu erkennen, ob anhand von entgleisten Blutwerten ein akuter Handlungsbedarf besteht.
Warum Blutuntersuchungen weniger dazu geeignet sind, den Ist-Zustand des Gewebes zu ermitteln?
Bluttests stellen meist eine Momentaufnahme dar.
Im Körper besitzen das Blut und Gewebe unterschiedliche Funktionen.
Erhöhte Werte eines bestimmten Stoffes im Blut können auch als Hinweis gedeutet werden, dass die betreffende Substanz nicht verwertet werden kann. Gerade bei Vitamin B6 und B12 liegt es häufig an der Unfähigkeit des Körpers, B Vitamine in ihre aktive Form umzuwandeln oder bei B6 an einem Mangel an Zink und Mangan.
Nur weil bestimmte Stoffe, z. B. Schwermetalle im Blut nicht nachweisbar sind, heißt das nicht, dass diese im Gewebe nicht vorhanden sind.
Im Blut wird immer zuletzt sichtbar, wenn im Körper bereits vorhandene Erkrankungen entgleisen.
In manchen Fällen reagiert das Blut mit Anheben (z.B. Cholesterin) oder Senken (z. B. Vitamin D) bestimmter Parameter, um den Gewebezustand oder andere Regelsysteme wie z.B. den Stoffwechsel regulierend zu beeinflussen. Blutwerte sollten daher stets im Zusammenhang mit dem Zustand des Gewebes (gemessen z.B. durch eine Haarmineralanalyse), der Hormone und des Beschwerdebildes des Patienten gedeutet werden.
Zwar können auch Untersuchungen des Vollblutes Erkenntnisse über die in der Zelle gebundenen Bestandteile insbesondere der roten Blutkörperchen geben, leider aber nicht über den Zustand aller anderen Gewebezellen. In der Schulmedizin ist die Thematik der Gewebeproblematik derzeit nicht anerkannt und spielt in der Behandlung dementsprechend keine Rolle. Somit sind Bluttests dort nach wie vor der Goldstandard beim Thema Stoffwechsel und Hormonelle Störungen.
Wenn man jedoch mehr über den tatsächlichen Zustand der anderen Gewebezellen herausfinden möchte, um mehr über den Stoffwechsel und das Hormongeschehen zu erfahren, empfehle ich neben den Blut-, Speichel- und ggf. Urintests die Haarmineralanalyse.
Diese gibt u.a. Informationen über Mineralstoffdefizite, den Zustand des Stoffwechsels (schnell, langsam), die Funktion der verschiedenen Hormondrüsensysteme sowie die Fähigkeit des Körpers, Schilddrüsenhormone zu verwerten usw.
Nähere Informationen zur Haarmineralanalyse finden Sie im folgenden Blogbeitrag.
Vereinbaren Sie bei Interesse an meiner Therapie gerne ein kostenfreies und unverbindliches telefonisches Kennenlerngespräch über die Patientenanfrage.
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